Zu diesem Zwecke hatte die THW-Geschäftsstelle Lübeck, die jeweils ersten Bergungsgruppen aller elf Ortsverbände zwischen Kiel, Fehmarn und dem Hambuerger Ortsrand zu einer Bergungsübung alarmiert. Sieben Ortsverbände hatten daraufhin heute ihre ersten Bergungsgruppen mit annähernd 60 ausschließlich ehrenamtlichen Einsatzkräften zu der Übung entsandt, die in diesem Jahr vom THW-Ortsverband Bad Oldesloe ausgerichtet wurde.
An sechs verschiedenen Standorten in und um die Kreisstadt des Landkreises Storman mussten die Bergungsgruppen ihre Fachkunde und ihr Können bei unterschiedlichen Übungsanlagen unter Beweis stellen.
Bereits zu Übungsbeginn um acht Uhr mussten sich daher alle Bergungsteams ordnungsgemäß über Sprechfunk und Meldekopf anmelden und ihre jeweiligen Übungsstationen anhand von Koordinaten anfahren. Ein Fragebogen, der von den Helferinnen und Helfern der Bergungsgruppen gemeinsam ausgefüllt werden musste, testete das Wissen rund um Einsatzgrundlagen und die Struktur des THW.
Praktische Stationen, an denen unterscheidlichste Rettungs- und Bergungsübungen zu absolvieren waren, quasi die Standardsituationen der THW-Ausbildung, bildeten den Schwerpunkt der Übung, wobei immer erfahrene THW-Spezialisten, oft gemeinsam mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren, eine Punkte-Bewertung der Übungsleistung vornahmen und ggf. auch Tipps für Ausbildungsnachbesserungen gaben.
So mussten alle Bergungsgruppen eine verletzte Person, dagestellt durch eine Übungspuppe, aus einer Kiesgrube in Nienwoldt retten und eine Fahrübung absolvieren. Um die Rettung einer verletzten Person ging es auf dem Werksgelände der Firma Aspen, wo die Bergungsgruppen mit Hilfe des Einsatz-Gerüst-Systems eine Übungspuppe aus größerer Höhe retten und abseilen mussten.
Das sichere und gefährdungsfreie Überbrücken von Distanzen stand auch in der Gemeinde Neritz im Focus der Übung. Allerdings musste dieses Mal keine Person gerettet werden, sondern mit Hilfe von leeren Fässern, Leinen und Bohlen ein Tonnensteg errichtet werden, mit dessen Hilfe ein knapp vier Meter breiter Bach überwunden werden konnte.
Um Personenrettung ging es dann aber wieder bei der Übungsstation in Steinfeld. Hier mussten die Bergungspezialisten mit Hilfe von hydraulischer Schere und Spreizer eine Person aus einem verunfallten Auto befreien und dabei die Fahrzeugtür schnell und sicher entfernen.
In Meddewade musste das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr von zwei Seiten mit Hilfe von Stativen uns Scheinwerfern ausgeleuchtet werden.
Aber nicht nur der sichere Umgang mit Rettungsgerät und das Helfen im Team wurde den Bergungsspezialisten abverlangt. Vor allem auf die konsequente Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften und die Nutzung der persönlichen Schutzausstattung gegen Absturz achteten die Schiedsrichter des THW und der Feuerwehren. Denn schleißlich sollen immer auch alle Einsatzkräfte sicher von Ihren Einsätzen heimkehren.
Zum Abschluss der Übung konnten sich die Bergungskräfte dann gegen 17.00 Uhr bei einem gemeinsamen Grillen auf dem Gelände des Ortsverbandes Bad Oldesloe stärken, bevor die Gesamtauswertung aller Übungsstationen durch den für die Übung verantwortlichen Zugführer Claus-Uwe Hansen und den Sachbearbeiter Einsatz in der THW-Geschäftsstelle Lübeck, Hans-Heinrich Illner, bekannt gegeben wurde.
Den ersten Platz belegte die Bergungsgruppe aus dem Ortsverband Lauenburg/Elbe, dicht gefolgt von den Gruppen aus den Ortsverbänden Ahrensburg (Platz 2) und Lübeck (Platz 3). Hans-Heinrich Illner überreichte allen drei Mannschaften Pokale zur Erinnerung an diesen Bergungsgruppenwettkampf und gratulierte ihnen zu den guten Leistungen. In seiner Ansprache lobte er aber auch die Leistungen aller anderen Bergungsgruppen, die mit den gezeigten Leistungen teilweise nur knapp hinter den erstplatzierten Gruppen lagen.
Ein besonderer Dank der THW-Geschäftsstelle wie auch der verantwortlichen Führungskräfte des ausrichtenden Ortsverbandes Bad Oldesloe ging aber auch an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Neritz, Meddewade und Reinfeld, sowie an die Betriebsfeuerwehr der Firma Aspen, die mit großem persönlichen Engagement zum Erfolg dieser Übung und zum Ausbau der erfolgreichen Zusammenarbeit von THW und Feuerwehr beigetragen haben.
Auch verschiedene Firmen in und um die Kreisstadt hatten die Übung mit der Bereitstellung von Übungsstationen oder ausgesonderten Kraftfahrzeugen als Übungsobjekte unterstützt.
Text: Thorben Schulz (OV Lübeck)